Wenn man mit Greta, Hedda und Luc spricht, wird schnell deutlich: Wer ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) macht, bringt sich nicht nur gesellschaftlich ein, sondern bekommt auch eine ganze Menge zurück. Einblicke in unterschiedlichste Arbeitswelten zum Beispiel und viele neue Kontakte. Aber auch Zeit zur Selbstfindung und Begleitung bei der beruflichen Orientierung – denn während ihres gesamten FÖJ profitieren die jungen Menschen auch von Seminaren und Angeboten, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als zuständige Koordinierungsbehörde organisiert und pädagogisch begleitet. Rund 150 Einsatzplätze vermittelt der LWL aktuell pro Jahr. Mit Greta, Hedda und Luc hat Kanello darüber gesprochen, wo sie dieses Jahr verbringen, was sie außerhalb ihres Arbeitseinsatzes noch erleben – und, ob man ein unbedingter Vollblut-Öko sein muss, um ein Freiwilliges Ökologisches Jahr als bereichernd zu empfinden.

Greta: Ich bin auf dem Schulbauernhof Emshof zwischen Handorf und Telgte. Mein Ziel war eigentlich, das FÖJ am Wattenmeer in Schleswig Holstein zu machen. Das hat leider nicht geklappt, weil es für diese Stellen unheimlich viele Bewerber*innen gibt. Von diesem Träger habe ich aber tatsächlich eine Liste bekommen, in welchen Bundesländern noch FÖJ-Stellen verfügbar sind. Und dann habe ich mir gedacht, zu Hause ist auch gut und habe dann die LWL-Seite durchsucht. Dort konnte man über bestimmte Filter alle Einsatzstellen heraussuchen, die einen interessieren. Weil ich mich für Bauernhöfe und Kindererziehung interessiert habe, habe ich schließlich den Emshof gefunden.

Hedda: Ich bin beim Grünflächenamt der Stadt Münster und auch über die Website des LWL auf meine jetzige Stelle aufmerksam geworden. Allerdings habe ich nicht gefiltert, sondern alle Stellen angeschaut und danach gesucht, was bei mir in der Nähe ist und mich interessiert. Die Aufgaben bei der Stadt Münster klangen dann sehr vielseitig.

Luc: Ich verbringe mein FÖJ in der Biologischen Station Rieselfelder. Ursprünglich komme ich nicht aus Münster, kannte aber die Rieselfelder schon von früher. Zuerst habe ich ebenfalls recherchiert und dabei ist mir die Biologische Station wieder in Erinnerung gekommen. Weil mir das früher immer gut gefallen hat, habe ich mich dort beworben. Und jetzt lebe ich für die Zeit des FÖJ auch hier. Anders als beim Freiwilligen Sozialen Jahr gibt es zahlreiche Einsatzorte, in denen man dann auch während der Zeit wohnen kann.

Greta: Ja, ich wohne auch auf dem Emshof.

Luc: Das FÖJ ist tatsächlich nicht so geläufig wie das FSJ. Aber wenn man ein bisschen unter dem Stichwort Freiwilligendienste recherchiert, findet man darüber schnell etwas. Persönlich hatte ich eigentlich schon immer eine Verbindung zur Natur. Deswegen hat mich das gleich mehr angesprochen als ein FSJ in einer sozialen Einrichtung.

Hedda: Ich habe im Internet recherchiert, was man machen kann, um nach dem Abitur sinnvoll Zeit zu überbrücken und sich dabei zu orientieren. Auf das Thema bin ich dann relativ schnell gestoßen. Zwischenzeitlich hatte ich aber auch überlegt, ein FSJ zu machen, weil ich beides interessant fand. Die Stellen beim FÖJ haben mich dann letztendlich mehr gereizt – auch, weil ich im kommenden Jahr an der Uni Münster Landschaftsökologie studieren möchte. Wollte ich das jetzt zum Beispiel an der Uni Greifswald studieren, dann bräuchte ich sogar ein Vorpraktikum und das FÖJ würde als solches anerkennt. In Münster ist das aber keine Pflicht. Trotzdem halte ich es für eine gute Idee. Einfach, um herauszufinden, ob das Thema auch wirklich zu mir passt.

Greta: Für mich war klar, dass ich nach dem Abitur ein Jahr lang etwas anderes machen wollte als ein Studium oder eine Ausbildung. Weil mich Umwelt und Tiere am meisten interessieren und ich gerne draußen in der Natur bin, habe ich mich für das FÖJ entschieden. Beruflich werde ich aber wahrscheinlich etwas anders machen. Trotzdem kann ich mir vorstellen, weiter in diesem Bereich aktiv zu bleiben, auch ehrenamtlich.

Greta: Der Emshof ist ein Schulbauernhof. Wir halten Tiere, pflanzen Gemüse an, haben einen Kartoffelacker und pädagogisches Material, weil wir sehr viel mit Kindern arbeiten. Wir haben wechselnde Gruppen und feste Gruppen wie die Montessorischule aus Münster, die jeden Freitag bei uns ist. Es kommen auch Erwachsenengruppen zu uns – zum Beispiel aus einer Gemeinde, die bei uns ihr Erntedankfest feiert oder Erwachsene, die an sogenannten Mitmachtagen einfach mal anpacken wollen. Darüber hinaus kann man den Hof auch für eigene Geburtstage und sonstige Veranstaltungen mieten. Der Tagesverlauf ist also ziemlich vielfältig. Unser Tag beginnt um 8 Uhr mit einer kurzen Besprechung. Dort geht es dann zum Beispiel darum, welche Kindergruppen über den Tag verteilt kommen. Je nachdem, was ansteht, gehen wir zuerst nach draußen und versorgen die Tiere – wenn schon Kinder da sind, auch mit ihnen zusammen. Sie lernen ja bei uns, wie biologische Tierhaltung funktioniert und wie Tiere andernorts teilweise gehalten werden. Ich persönlich bin zuständig für den Bereich Garten und Küche und weil die Kinder bei uns essen, verarbeite ich die Produkte vom Hof mit ihnen gemeinsam.

Kanello: Stimmt das Gerücht, dass viele Kinder nicht mehr wissen, wie Kühe aussehen oder Zwiebeln wachsen?

Greta: Da ist tatsächlich etwas dran. Klar haben die Kinder oft ein Schwein oder ein Huhn gesehen, aber wenn sie die Tiere in der Realität erleben, ist die Reaktion zum Teil echt extrem. Für manche sind diese Begegnungen echte Premieren. Viele Kinder haben auch Angst vor den Tieren. Die wollen nicht in den Hühnerstall, weil die Tiere schreckhaft sind und schon mal plötzlich durch die Gegend fliegen. Im Schweinstall sind viele überrascht, dass unsere Schwein nicht rosa sind, sondern braun und schwarz.

Kanello: Fällt Dir ein besonders schönes Erlebnis mit Kindern ein?

Greta: Besonders schön finde ich es, zu sehen, wie gut der Bauernhof all unseren Kindern tut. Die Regenbogenschüler*innen zum Beispiel sind Schüler*innen einer Sonderschule, die soziale Kontaktschwierigkeiten haben. Auf dem Bauernhof haben sie eine feste Aufgabe, können etwas Praktisches tun und verhalten sich komplett anders als in der Schule. Generell sieht man aber ganz deutlich, wie glücklich Kinder der Kontakt zu Tieren macht. Die wollen nachmittags oft gar nicht mehr weg und das ist eine schöne Bestätigung für die eigene Arbeit.

Hedda: Auf jeden Fall ganz anders als bei Greta. Erst einmal habe ich keine festen Arbeitszeiten, sondern Gleitzeit. Jeder Tag kann also unterschiedlich lang sein – je nachdem, was gerade so ansteht. Dazu gibt es einen Plan, auf dem die Arbeiten für uns eingetragen werden. Vielfältig ist die Arbeit auch. Und ich bin natürlich oft draußen. Gerade sind wir zum Beispiel im Forst und pflanzen Bäume. Neulich haben wir den Promenadenschriftzug „Münster bekennt Farbe“ mit neuen Narzissen bepflanzt und die, die übrig waren, auf einer Verkehrsinsel in Kinderhaus eingesetzt. Dann machen wir auch Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen. Im September war zum Beispiel das Umweltfest auf dem Bauernhof Lütke Jüdefeld und am kommenden Wochenende nehmen wir an einem Aktionstag im Stadtwerke CityShop in der Innenstadt teil. Den Bürgerbrunch vor dem Schloss, den führen wir auch mit durch.

Kanello: Ist dieser Bürgerbrunch eigentlich viel Arbeit? Auf den ersten Blick sieht es so aus, als brächten die Menschen das Meiste selbst mit.

Hedda: Es ist keine harte Arbeit in dem Sinn, aber es muss halt alles im Vorfeld organisiert werden. Die Bänke müssen nicht nur aufgebaut sein, sie müssen auch bestellt und geliefert werden. Die Promenade ist während des Brunchs gesperrt und die Sperrungen bereiten wir schon einen Tag vorher vor. Es ist eine Menge organisatorischer Arbeit im Vorfeld zu leisten. Am Tag selbst sind wir schon um 7 Uhr vor Ort, damit alles klappt.

Kanello: Das sind komplexe Vorgänge. Machst Du die Erfahrung, dass Du über die Ökologie hinaus auch andere Dinge dort lernst?

Hedda: Ja, man wird definitiv selbstständiger. Auf dem Arbeitsplan, von dem ich eben sprach, ist nicht immer fest vorgegeben wann wir etwas machen sollen. Wir lernen also, Prioritäten zu setzen. Auf dem Waldfriedhof Lauheide müssen wir zum Beispiel einmal im Monat den Rehzaun kontrollieren. Da schauen wir dann, wann es passt und wie das Wetter ist. Bei uns hängt ja vieles davon ab, ob wir draußen überhaupt arbeiten können.

Luc: Es fühlt sich manchmal so an, aber auch hier steckt jeden Tag Arbeit dahinter. Hauptsächlich in der Landschaftspflege. Die Rieselfelder würden sich zu einer Heidelandschaft zurückentwickeln, wenn sie nicht von Menschenhand so gehalten würden, wie sie jetzt sind. Landschaftspflege zu betreiben, ist deshalb mein Hauptaufgabengebiet. Das reicht vom Sichtschneisen-Schlagen für die Ornitholog*innen, die hier die Vögel zählen, bis zum Mähen von Flächen, die neu bewässert werden. Dann halten wir auch Heckrinder. Auf deren Wiesen halten wir die Zäune in Ordnung und füttern auch bei – hauptsächlich im Winter. Das sind im Wesentlichen meine regelmäßigen Aufgaben. Dazu kommen dann andere Aufgaben, wie die Wartung von Maschinen. Das finde ich persönlich ziemlich interessant, weil ich noch nie Berührungspunkte zu landwirtschaftlichen Maschinen hatte. Hier habe ich zum Beispiel gelernt, an einem Traktor herumzuschrauben. Abgesehen davon haben wir hier viele Beobachtungsposten für die Vogelzähler*innen. Vor kurzem haben wir zum Beispiel eine dieser Sichthütten renoviert. Der handwerkliche Aspekt spielt bei meiner Arbeit also auch eine Rolle und das gefällt mir gut.

Kanello: Wir führen dieses Interview im Spätherbst. Ist das eine besondere Zeit in den Rieselfeldern?

Luc: Viele Arbeiten sind natürlich auf die Jahreszeiten bezogen. Im Sommer schneiden wir die Sichtschneisen frei. Im Winter brauchen wir das nicht, weil das Schilf dann nicht mehr wächst. Stattdessen geht’s jetzt ins Gehölz. Hier wachsen viele Weiden und die können nur im Winter geschnitten werden. Würden wir das nicht machen, dann würde sich die Heidelandschaft unkontrolliert weiterentwickeln. Das hätte dann wiederum andere Auswirkungen.

Kanello: Verändert dieses Jahr auf den Rieselfeldern Deinen Blick auf die Natur und ihre Zusammenhänge?

Luc: In gewisser Weise waren die mir schon klar. Wenn man aber jeden Tag draußen ist und selbst in einem Landschaftsschutzgebiet arbeitet, ist man der Natur viel näher – auch insofern, als dass man sie wie hier in den Rieselfeldern ein Stück weit formt. Da sammelt man den Plastikmüll am Wegrand schon mal eher ein, als man das vielleicht früher gemacht hat. Das Verantwortungsgefühl wächst also auch.

Kanello: Kannst Du sagen, was Dir am meisten Spaß macht?

Luc: Ich bin froh, dass die Arbeit abwechslungsreich ist. Ansonsten arbeite ich unheimlich gerne mit meinen Händen. Der Bau der Sichthütte hat mir zum Beispiel großen Spaß gemacht, weil der Fortschritt konkret zu sehen war und weil man etwas geschaffen hat, was Bestand hat. Das macht mich zufrieden.

Greta: FÖJ-ler*innen sind ja keine Vollzeitkräfte, sondern arbeiten unterstützend, um einen Einblick zu gewinnen. Über unsere Arbeit hinaus haben wir auch noch Seminarwochen, Bewerbungstrainings oder Selbstbewusstseins-Trainings, damit wir nach dieser Zeit der Orientierung wissen, was wir wollen. Wir drei sind im gleichen Bezirk und deshalb zusammen in einer Seminargruppe. Insgesamt sind wir dort etwa 30 Personen. In dieser Gruppe treffen wir uns an fünf festgelegten Wochen im Jahr. Die Ideen für die Inhalte der Seminare entwickeln wir selbst in eigenen Vorbereitungsgruppen. Unser letztes Seminar hatte zum Beispiel das Thema „Kapitalismus und Bildung“. Die Themen haben nicht unbedingt etwas mit Ökologie zu tun, sondern sind frei wählbar. Dieses aktive Mitarbeiten an den Seminaren finde ich sehr interessant, weil das sehr selbstbestimmt ist.

Hedda: Wichtig ist vielleicht auch, dass in keinem anderen Bundesland die Zusammensetzung der FÖJ-ler*innen so ist, wie in NRW. Unsere Gruppen bestehen zur Hälfte aus Schüler*innen der Sekundarstufe 1 und zur anderen Hälfte aus Abiturient*innen. Das macht die Seminare interessanter, weil dort ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen zusammenkommen. So, wie die Gesellschaft eben auch ist.

Greta: Ich finde es auch gut, dass die Seminargruppen feste Gruppen sind, so dass man sich gut kennenlernt und auch als Gruppe zusammenwachsen kann. Wenn man fünf Tage zusammen verbringt und sich schon kennt, entsteht so etwas wie eine familiäre Atmosphäre.

Luc: Ein wichtiger Punkt ist auch die Reflexion, die wir in den Seminaren machen. Innerhalb der Seminargruppen haben wir kleinere, feste Reflexionsgruppen, die sich an einem Abend treffen und verschiedene Sachen besprechen. Zum Beispiel, wie es uns in der Einsatzstelle geht oder ob wir Unterstützung brauchen. Aber auch, welche beruflichen Perspektiven wir entwickeln wollen und ob wir dazu Zusatzangebote brauchen. In den Gruppen geht es sehr vertrauensvoll zu, weshalb es auch schon mal um ganz persönliche Fragen geht.

Hedda: Was ich noch spannend finde, ist, dass man erfährt, was die anderen alle machen und welche Einsatzstellen es gibt. Das ist zum Teil komplett anders. Wir Drei machen ja auch unterschiedliche Sachen. Bei der Stadt ist es anders als auf einem Lernbauernhof und noch einmal anders als in einer Biologischen Station.

Greta: Ja, ich bin eine der Landessprecher*innen in NRW. Bevor ich mit dem FÖJ angefangen habe, wusste ich überhaupt nicht, dass es diese Organisation gibt. Bei unserem ersten Seminar wurde uns erläutert, wie das Sprecherwesen aufgebaut und organisiert ist. Erst einmal haben wir dann Seminarsprecher*innen und ihre Vertreter gewählt und ich bin Seminarsprecherin geworden. In NRW kommen diese Sprecher*innen und ihre Vertreter*innen dann in der sogenannten Landesdelegiertenkonferenz zusammen. Und auf dieser Konferenz wurde ich zu einer der Landessprecher*innen gewählt.

Kanello: Was ist Deine Aufgabe als Landessprecherin?

Greta: Ich bin so etwas wie eine Vermittlerin zwischen der Bundesebene und dem einzelnen FÖJ-ler. Wenn aus den Seminaren zum Beispiel Anliegen an uns herangetragen werden, dann haben wir auf Landesebene Arbeitskreise, die sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigen. Innerhalb dieser Arbeitskreise können wir einige Ideen gleich auf Landesebene umsetzen; alles andere geben wir auf die Bundesebene weiter. Bundesweit findet sich aktuell auf allen Landesebenen die „Freie Fahrt für Freiwillige“ wieder. Dabei geht es darum, dass FÖJ-ler*innen in den jeweiligen Bundesländern kostenfrei mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können.

Kanello: Klingt, als ob Du dabei eine ganze Menge darüber lernst, wie Abstimmungsprozesse funktionieren – oder auch Demokratie?

Greta: Auf jeden Fall. Letztes Wochenende haben wir uns zur Bundesdelegiertenkonferenz in Erfurt getroffen. Dort treffen sich dann alle Landessprecher*innen aus Deutschland, die unter Umständen alle unterschiedliche Meinungen haben. Das kann ganz schön anstrengend sein, aber da merkt man erst einmal, wie Demokratie funktioniert. Wir mussten zum Beispiel erst besprechen, wie unser Wahlverfahren laufen soll – einfache Mehrheit, Zwei-Drittel Mehrheit oder Konsensabstimmung. Das hat gedauert und war auch nervenaufreibend; aber was mir gefällt ist, dass ich als Landessprecherin weit über die eigene Einsatzstelle hinaus aktiv werden kann.

Luc: Freiwilligendienst impliziert ja ein gewisses Engagement, hat also an sich schon einen gesellschaftlichen Wert. Bezogen auf die Rieselfelder sehe ich das aber auch so. Die Rieselfelder werden nicht ausschließlich als Landschaftsschutzgebiet gepflegt, sondern sind auch ein Erholungsgebiet für alle Einwohner*innen. Sie stehen nicht nur Ornitholog*innen offen, sondern allen, die seltene Vogelarten sehen wollen, die hier Schutz finden. Insofern helfe ich anderen mit meiner Arbeit dabei, den Blick auf die Natur zu richten. Selbst wenn sie einfach nur hier spazieren gehen oder Rad fahren. Außerdem machen wir öffentliche Ausstellungen und Führungen, die zum Beispiel informieren, wie wichtig dieses Gebiet ist.

Hedda: Ich sehe die Möglichkeit, bei Veranstaltungen oder im Amt selbst eigene Ideen einzubringen. Und man repräsentiert selbst ein bisschen die Stadt Münster. Ich habe zum Beispiel erlebt, dass ich mit meiner grünen Arbeitskleidung sofort als offizielle Ansprechpartnerin wahrgenommen wurde. Ich war an der Promenade mit einer Gießkanne unterwegs und wurde sofort angesprochen, ob es im nächsten Jahr nicht andere Blumenfarben geben könnte. So etwas kann ich dann weiter geben.

Greta: Gut, dass das zur Sprache kommt. Ganz klar nein, wenn man unter Öko unbedingte Weltverbesserer versteht, die sich komplett abkapseln und alles selbst anbauen oder so.

Kanello: Ist Öko immer noch ein eher negativ besetzter Begriff?

Greta: Tatsächlich habe ich lange darüber nachgedacht, ob ich überhaupt zum FÖJ und zu den Leuten passe, auf die ich dort treffe. Heute kann ich aber auf jeden Fall allen anderen mitgeben: Ja, Ihr passt da rein! In den Seminaren sind so unterschiedliche Leute, die sich alle gut verstehen. Das ist ja gerade das Interessante – dass ganz viele Menschen und Typen aufeinander treffen, die alle unterschiedliche Ideen haben.

Kanello: Vielen Dank, dass Ihr so offen mit uns gesprochen habt.