Gruppe jugendlicher Darstellerinnen und Darsteller posen
© Erich Saar

Gespräch über die Produktion von "ToXMeN- Eine Wertegemeinschaft" des Cactus Junges Theater Münster

Als Kind wollte er mal Stuntman werden, jetzt spielt er eine Rolle im neuen vielversprechenden Theaterstück "ToXMeN" unter der Regie von Sarah Giese.

Das Cactus Junges Theater bietet Theaterarbeit mit Jugendlichen unter der Anleitung von erfahrenen Theatermachenden. Dabei wird ein Konzept zusammen mit den Jugendlichen ausgearbeitet, welches gesellschaftlich relevante Fragen der Jugendlichen in den Mittelpunkt rückt.

Auf der Bühne ist Mike "BadBadboy", repräsentativ für eine dominante Männlichkeit, die anderen und sich selbst schadet. Identifizieren kann er sich mit seiner Rolle nicht, aber das Phänomen kennt er aus dem Alltag: "In der Schule merkt man: Ein Mann darf keine Gefühle zeigen, hat Angst sich zu öffnen und wird aggressiv, wenn er das Gefühl hat die eigene Männlichkeit werde angegriffen". Mit dem Stück parodieren sie diese festen Geschlechterrollen und fordern einen offeneren Umgang mit Geschlecht und gesellschaftlichem Miteinander.

Das Konzept bringt frischen Wind auf die staubige Bühne, berührt jedoch auch empfindlich Fragen nach Identität. Dabei macht es ihm am meisten Spaß in andere Rollen zu schlüpfen, aber auch die Zusammenarbeit mit der Regie und den anderen Darstellern. "Im Theater kann man viel mit Metaphern arbeiten und Übertreiben, um Dinge zu kritisieren".

Die größte Herausforderung dabei ist es, Dinge zu tun die im Alltag unangenehm sind: "Vor Publikum eine ekelige Rolle zu übernehmen, ist nicht leicht". Lampenfieber kennt er nur vor der Aufführung, auf der Bühne verschmilzt das Publikum zu einer Masse, die man schnell ausblendet. Er erhofft sich eine positive Reaktion, auch wenn das Thema kontrovers ist: "Teile des Publikums sollen sich angesprochen fühlen".

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